Inhalt
- aktualisieren von früheren Nagios 3.x-Versionen
- aktualisieren von Nagios 2.x
- aktualisieren einer RPM-Installation
Aktualisieren von früheren Nagios 3.x-Versionen
Sobald neuere Alpha-, Beta- oder stabile Versionen von Nagios 3.x herauskommen, sollten Sie dringend über eine Aktualisierung nachdenken. Neuere Ausgaben enthalten Behebungen kritischer Fehler, so dass es wichtig ist, aktuell zu sein. Wenn Sie bereits Nagios wie in den Schnellstartanleitungen für Fedora, OpenSuse oder Ubuntu beschrieben aus dem Quellcode installiert haben, dann können Sie einfach neuere Versionen installieren. Sie müssen dazu noch nicht einmal root-Berechtigungen haben, weil bereits alles passiert ist, was als root-Benutzer getan werden muss. Hier der Aktualisierungsprozess...
Stellen Sie sicher, dass Sie eine gute Datensicherung Ihrer bestehenden Nagios-Installation und der Konfigurationsdateien haben. Wenn irgendetwas schief geht oder nicht funktioniert, dann können Sie auf diese Weise schnell Ihre alte Nagios-Version wiederherstellen.
Werden Sie der nagios-Benutzer. Debian/Ubuntu-Benutzer sollten sudo -s nagios benutzen.
su -l nagios
Holen Sie sich das Quellcode-Archiv der letzten Nagios-Version (besuchen Sie http://www.nagios.org/download/ für den Verweis auf die letzte Version).
wget http://osdn.dl.sourceforge.net/sourceforge/nagios/nagios-3.x.tar.gz
Entpacken Sie das Quellcode-Archiv.
tar xzf nagios-3.x.tar.gz
cd nagios-3.x
Starten Sie das Nagios-configure-Script mit dem Namen der Gruppe mit Berechtigungen für das "external command file", z.B. so:
./configure --with-command-group=nagcmd
Kompilieren Sie den Nagios-Quellcode.
make all
Installieren Sie aktualisierte Programme, Dokumentation und Web-Interface. Ihre vorhandenen Konfigurationsdaten werden in diesem Schritt nicht überschrieben.
make install
Überprüfen Sie Ihre Konfigurationsdateien und starten Sie Nagios erneut.
/usr/local/nagios/bin/nagios -v /usr/local/nagios/etc/nagios.cfg
/sbin/service nagios restart
Das war's - Sie sind fertig!
Aktualisierung von Nagios 2.x
Es sollte nicht allzu schwierig sein, von Nagios 2.x auf Nagios 3.x zu aktualisieren. Die Aktualisierung ist im Wesentlichen die gleiche wie die von bestehenden 3.x-Versionen. Allerdings müssen Sie Ihre Konfigurationsdateien ein wenig ändern, damit sie mit Nagios 3 funktionieren:
- Die alte service_reaper_frequency-Variable in der Hauptkonfigurationsdatei wurde umbenannt in check_result_reaper_frequency.
- Das alte $NOTIFICATIONNUMBER$-Makro entfällt zugunsten der $HOSTNOTIFICATIONNUMBER$- und $SERVICENOTIFICATIONNUMBER$-Makros.
- Die alte parallelize-Direktive in Service-Definitionen ist veraltet und wird nicht länger benutzt, weil alle Service-Prüfungen parallel ablaufen.
- Die alte aggregate_status_updates-Option wurde entfernt. Alle Statusdatei-Aktualisierungen werden nun mit einem minimalen Intervall von einer Sekunde zusammengefasst.
- Erweiterte Host- und erweiterte Service-Definitionen sind veraltet. Sie werden noch von Nagios gelesen und verarbeitet, aber es wird empfohlen, dass Sie diese Direktiven in die entsprechenden Host- und Service-Definitionen verschieben.
- Die alte downtime_file-Dateivariable in der Hauptkonfigurationsdatei wird nicht länger unterstützt, weil Einträge von geplanten Ausfallzeiten (downtimes) nun in der Aufbewahrungsdatei (retention file) gespeichert werden. Um bestehende Einträge zu erhalten, stoppen Sie Nagios 2.x und hängen Sie den Inhalt Ihrer alten Downtime-Datei an das "retention file".
- Die alte comment_file-Dateivariable in der Hauptkonfigurationsdatei wird nicht länger unterstützt, weil Kommentare nun in der Aufbewahrungsdatei (retention file) gespeichert werden. Um bestehende Einträge zu erhalten, stoppen Sie Nagios 2.x und hängen Sie den Inhalt Ihrer alten Kommentar-Datei an die "Aufbewahrungsdatei" (retention file).
Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie den "Was gibt's Neues"-Abschnitt in der Dokumentation lesen. Er beschreibt all die Änderungen am Nagios 3-Code, die seit der letzten stabilen Nagios 2.x-Version gemacht wurden. Es wurde einiges geändert, also werfen Sie einen Blick darauf.
aktualisieren einer RPM-Installation
Wenn Sie momentan eine RPM- oder Debian/Ubuntu-APT-paketbasierte Nagios-Installation haben und nun den Übergang zu einer Installation aus dem offiziellen Quellcode machen wollen, dann sind hier die grundlegenden Schritte:
- Sichern Sie Ihre existierende Nagios-Installation
- Konfigurationsdateien
- Hauptkonfigurationsdatei (normalerweise nagios.cfg)
- Ressource-Konfigurationsdatei (normalerweise resource.cfg)
- CGI-Konfigurationsdatei (normalerweise cgi.cfg)
- all Ihre Objektdefinitionsdateien
- Aufbewahrungsdatei (normalerweise retention.dat)
- die aktuelle Nagios-Protokolldatei (normalerweise nagios.log)
- archivierte Nagios-Protokolldateien
- Konfigurationsdateien
- Deinstallieren Sie die originalen RPM- oder APT-Pakete
- Installieren Sie Nagios vom Quellcode, indem Sie der Schnellstartanleitung für Fedora, OpenSuse oder Ubuntu folgen
- Sichern Sie Ihre Original-Nagios-Konfigurationsdateien, Aufbewahrungs- und Protokolldateien wieder zurück
- Überprüfen Sie Ihre Konfiguration und starten Sie Nagios
Beachten Sie, dass verschiedene RPM- oder APT-Pakete Nagios auf verschiedene Weisen oder an verschiedenen Orten installieren. Stellen Sie sicher, dass Sie all Ihre kritischen Nagios-Dateien gesichert haben, bevor Sie das Original-RPM- oder APT-Paket entfernen, so dass Sie darauf zurückgreifen können, wenn Sie auf Probleme stoßen.
Siehe auch: Schnellstart Fedora, Schnellstart openSuse und Schnellstart Ubuntu.